Bio-Cannabis im Eigenanbau

Cannabis wird in Österreich langsam salonfähig.

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Cannabis erlebt gerade eine Renaissance. Dabei achten immer mehr Verbraucher auf biologisch angebautes Gras. Was ist zu beachten?

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Bio-Cannabis im Eigenanbau

Cannabis wird in Österreich langsam salonfähig. Es fällt zwar noch unter das Suchtmittelgesetz, jedoch wird der Besitz von weniger als 20 Gramm reinem THC (Tetrahydrocannabinol) nicht mehr strafrechtlich verfolgt.

Der Anbau von Cannabis – auch in Eigenregie – ist hingegen legal, sofern der Zweck nicht der Suchmittelgewinnung dient. So können auch Cannabispflanzen neben bekannten Zierpflanzen Wohnungen und Gärten schmücken. Was ist dabei zu beachten?

Was ist Bio-Cannabis?

Bio ist nicht mehr nur ein Lifestyle-Trend! Mehr als je zuvor achten Verbraucher auf gesunde und umweltfreundliche Kleidung und Lebensmittel. Dies trifft auch auf Hobby-Gärtner und Züchter zu, die sich nun dem biologischen Anbau zuwenden.

Das Saatgut dafür kann problemlos bei zertifizierten Online-Shops wie Zamnesia erworben werden. Leider gibt es noch keine global gültigen Standards, was genau den biologischen Anbau ausmacht. Deshalb nennen wir an dieser Stelle die wichtigsten Basics:

  • Der Einsatz von gentechnisch veränderten Organismen ist zu vermeiden.
  • Von der Verwendung von künstlichen Düngern, Herbiziden und Pestiziden sollte Abstand genommen werden.
  • Das ökologische Gleichgewicht und die Artenvielfalt werden gefördert.
  • Es entsteht ein Kreislauf, bei dem alle Ressourcen wiederverwendet werden.

Warum ist Bio-Gras besser als herkömmliches Cannabis?

Der Anbau von Cannabis nach ökologischen Gesichtspunkten hat eine ganze Reihe von Vorteilen:

  • Reines Endprodukt: Der Anwender hat die Gewissheit, dass die Biomasse beim Konsum frei von jeglichen Giftstoffen ist.
  • Aroma und Geschmack: Biologisch angebautes Gras hat einen intensiveren Geschmack und verströmt ein ausgeprägtes Aroma.
  • Enge Verbindung zur Natur: Der Anbau mit allem, was dazu gehört, stärkt das Bewusstsein für natürliche Lebensformen.
  • Wirtschaftlichkeit: Nachhaltige Anbaumethoden wie das Zusammenspiel von Kompostierung, biologischer Bodenverbesserung sowie die Nutzung von Solarenergie und Regenwasser schonen langfristig den Geldbeutel.

Einschränkungen beim biologischen Anbau

  • Durch den Verzicht auf chemische Düngemittel verzögert sich das Wachstum etwas. Biologischer Dünger steht der Pflanze nicht sofort zur Verfügung, sondern muss erst von Mikroben im Erdreich aufbereitet werden.
  • Auch der Ertrag bleibt in der Regel etwas unter demjenigen von Pflanzen, die nach den Regeln des herkömmlichen Anbaus aufgezogen werden.
  • Biologisch korrekte Methoden eignen sich eher für den Outdoor-Anbau und weniger für die Massenaufzucht, wie sie im Indoor-Bereich bevorzugt wird.

Anleitung zum biologischen Anbau von Cannabis

Beim biologischen Anbau ist Erde als Medium ausgefallenen Hydro-Sets vorzuziehen. Dabei wird ein natürliches Ökosystem nachgebaut. Mikroorganismen gedeihen nur in einem solchen Umfeld und die Pflanzen können mit deren Hilfe ausreichend Nährstoffe aufnehmen. Bio-Erde kann mit wenig Aufwand selbst hergestellt werden.

Biologische Erde

Bio-Erde ist reich an mikrobiellem Leben, welches die Nährstoffe aufspaltet, sodass sie von der Pflanze verwertet werden können. Sie trägt dazu bei, die Gewächse vor Krankheitserregern und Schädlingen zu schützen. Dazu muss die Erde vor der Aussaat aufbereitet werden. Folgende Komponenten sind notwendig:

  • Bio-Erde aus dem Gartencenter
  • Kompost
  • Kokosfasern
  • Perlit (vulkanisches Glasgestein)
  • Vermiculit (mineralisches Silikat)

Biologische Nährstoffe

Ökologisch wertvolle Nährstoffe sind in jeder Großgärtnerei erhältlich. Es gibt sie in trockener und flüssiger Form. Trockener Bio-Dünger wird direkt in die Bio-Erde untergemischt. Zusätzlich kann er als Deckschicht verwendet werden.

Flüssigdünger dagegen wird ins Gießwasser gegeben. Es ist dabei darauf zu achten, chlorfreies Wasser zu verwenden. Chlor tötet die für das Gedeihen so wichtige natürliche Lebewelt im Boden ab. Folgende Nährstoffe sind gebräuchlich:

  • Bittersalz ist reich an Magnesium und Schwefel
  • Kieselgur enthält viele Mineralien
  • Wurmhumus liefert Stickstoff
  • Dolomitkalk für die Anreicherung mit Magnesium und Kalzium
  • Knochenmehl enthält Kalium und natürliche Organismen
  • Fischmehl für Stickstoff und Phosphor
  • Trichoderma und Mykorrhiza sind nützliche Pilzkolonien, die ein gesundes Wurzelwachstum fördern

Biologische Schädlingskontrolle

Beim Anbau von Cannabis in der freien Natur ist die Schädlingsbekämpfung ein wichtiges Thema. Beim herkömmlichen Anbau werden diese mit Pestiziden bekämpft. Im biologischen Anbau hat sich eine Kombination aus bestimmten Begleitpflanzen, natürlichen Pestiziden und Raubinsekten durchgesetzt, welche die Pflanzen auf natürlichem Wege schützen:

  • Als Begleitpflanzen eignen sich Zitronengras, Basilikum, Rosmarin, Thymian und Lavendel.
  • Unter Raubinsekten werden Raubmilben, Marienkäfer, Florfliegen und die Gottesanbeterin verstanden.
  • Als natürliche Pestizide werden bevorzugt Neemöl, Kaliumseife und Essig eingesetzt.

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