
Welcher Haartyp bist du? So pflegst du dein Haar richtig
Hier findest du deinen Haartyp – ob trocken, spröde oder schwer zu bändigen – und erfährst, welche Pflege dein Haar wirklich braucht.
© Unsplash/ Alexander Krivitskiy
Glanzlose Mähne trotz Conditioner? Vielleicht liegt es an der Porosität – sie ist nämlich maßgebend für die Wahl der richtigen Haarpflege. In unserem großen Guide erfahren Sie, was deine Haare wirklich brauchen.



Gut zu wissen
Die Porosität gibt an, wie gut dein Haar Feuchtigkeit und Pflegestoffe aufnehmen und speichern kann. Sie hängt von der Beschaffenheit der äußeren Schuppenschicht ab:
Niedrige Porosität
Die Schuppenschicht liegt eng an; Feuchtigkeit kann nur schwer eindringen und bleibt eher auf dem Haar „liegen“.
Mittlere Porosität
Die Schuppenschicht ist leicht geöffnet; Feuchtigkeit kann gut aufgenommen und gespeichert werden.
Hohe Porosität
Die Schuppenschicht ist stark geöffnet; Feuchtigkeit wird rasch aufgenommen, geht aber auch schnell wieder verloren.
Selbsttest: Welcher Typ bin ich?
Der Wassertest
- Nimm ein einzelnes Haar von deiner Bürste.
- Leg es in ein Glas Wasser und warte ein paar Minuten ab.
- Schwimmt dein Haar weiterhin an der Oberfläche, hat es wahrscheinlich eine geringe Porosität. Schwimmt es mittig im Glas, handelt es sich um eine mittlere Porosität. Sinkt es ab, hat es eine hohe Porosität.
Der Fühltest
- Nimm ein trockenes Haar und reib es sanft zwischen deinen Zeigefinger und Daumen.
- Fühlt sich die Struktur eher rau an, hat dein Haar wahrscheinlich eine hohe Porosität. Rutscht die Strähne glatt und geschmeidig durch deine Finger, ist das ein Hinweis auf niedrige Porosität.
Der Sprühtest
- Nimm eine mit Wasser gefüllte Sprühflasche und besprühen Sie Ihre Haare damit.
- Bildet die Feuchtigkeit kleine Perlen an der Haaroberfläche? Dann hat dein Haar wohl eine niedrige Porosität. Zieht das Wasser dagegen schnell ein, hat es eine hohe Porosität. Wenn es ein paar Minuten dauert, bis es eingezogen ist, hast du wahrscheinlich eine mittlere Porosität.
Pflege für Haar mit Geringer Porosität
Wenn dein Haar nur langsam trocknet und sich nach Conditioner oder Maske schnell schwer und nicht wirklich gepflegt anfühlt, hast du vermutlich niedrigporöses Haar: Das bedeutet, dass die äußere Schuppenschicht deiner Haare sehr eng anliegt. Im Grunde ist diese Haarstruktur sehr gesund, denn sie schützt Ihre Mähne vor äußeren Einflüssen – sie hat jedoch den Nachteil, dass Pflegewirkstoffe nicht so gut eindringen können. Stattdessen lagern sich viele Produkte einfach nur an der Oberfläche ab („Build-up“), wodurch sie sich etwas wachsig anfühlen können.
Was dein Haar braucht:
- Leichte, wasserbasierte Produkte wie Sprüh-Leave-ins
- Wärme beim Einwirken von Pflege (etwa mit Handtuchturban)
- Minimalistische Pflege mit maximal ein bis zwei Produkten
- Feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe wie Glycerin oder Aloe Vera
- Gründliches Ausspülen von Rückständen, etwa durch doppeltes Shampoonieren
Bitte meiden:
- Beschwerende Haaröle
- Zu viele Produkte in Schichten verwenden (führt zu Build-up)
- Pflege auf kalte Haare auftragen
- Produkte mit einem hohen Proteinanteil (etwa Masken)

Pflege für Haar mit Mittlerer Porosität
Haar mit mittlerer Porosität ist relativ leicht zu handhaben: Diese Haarstruktur kann Feuchtigkeit gut aufnehmen, zuverlässig speichern und zeigt meist weder starken Frizz noch Trockenheit. In puncto Pflege kannst du gerne ein bisschen experimentieren, was am besten zu dir passt: Sowohl leichte Feuchtigkeitspflege als auch nährende Öle und gelegentliche Proteinkuren funktionieren in der Regel gut.
Das braucht Ihr Haar:
- Ausgewogener Pflege-Mix aus Feuchtigkeit und Protein
- Nährende Öle wie Jojoba oder Argan
- Protein-Kur (etwa alle zwei Wochen)
- Saisonale Pflegeroutinen: Feuchtigkeit im Winter, Schutz im Sommer
Bitte meiden:
- Pflege-Overload: zu viel Produkte beschweren das Haar
- Häufiger Produktwechsel
- Mit zu heißem Wasser waschen
- Gar keine Pflege verwenden

Pflege für Haar mit Hoher Porosität
Hoch poröses Haar fühlt sich oft trocken an, neigt zu Frizz, wirkt stumpf und lässt sich nur schwer bändigen. Es trocknet sehr schnell an der Luft und saugt Pflegeprodukte regelrecht auf – doch der Effekt verfliegt leider ebenso schnell. Die Ursache für hoch poröses Haar ist in der Regel eine stark geö nete Schuppenschicht, die neben genetischen Ursachen auch infolge von Färben, Bleichen, Hitzestyling oder Sonneneinwirkung entstehen kann.
Das braucht dein Haar:
- LOC-Methode:
- L (Liquid): Feuchtigkeit mit Aloe vera oder Glycerin
- O (Oil): Argan-, Avocado- oder Rizinusöl
- C (Cream): abschließend eine versiegelnde Creme
- Zum Schlafen Seidenkissen oder -haube verwenden (verhindert Reibung und somit Feuchtigkeitsverlust)
- Lufttrocknen oder kühl föhnen
- Regelmäßige Proteinkuren
Bitte meiden:
- Stylings mit hohen Temperaturen
- echanische Reizungen, etwa durch raue Haargummis
- Feuchtigkeitspfl ege ohne Versiegelung
- Reibende aterialien (wie Handtücher aus Baumwolle)
- Aggressive chemische Behandlungen

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Mehr über die Autorin dieses Beitrags

Andrea Pfeifer-Lichtfuss ist Chefredakteurin der TIROLERIN und für die Ressorts Beauty und Style zuständig. Sie mag Parfums, Dackel und Fantasyromane. In ihrer Freizeit findet man sie vor der X-Box, beim Pub-Quiz oder im Drogeriemarkt.
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