Der Gault Millau 2024 ist da! Das sind die Kärntner Haubenlokale!

Der Gault Millau 2024 ist da! Kärnten hat drei 4-Hauben-Betriebe!

12 Min.

Der Restaurantguide 2024 ist da! ©Gault Millau

Das gab es noch nie in der Geschichte des Guide Gault&Millau Österreich: Gleich zwei Restaurants steigen in die oberste Liga der Fünf-Hauben-Gastronomie auf, nämlich Juan Amador in Wien und Andreas Döllerer in Golling (Salzburg). Damit weist Österreich nicht weniger als acht Fünf-Hauben- Restaurants auf und bestätigt damit eindrucksvoll seinen Ruf als Land der Genussfreund:innen und der Spitzenköch:innen. Auch der „Koch des Jahres“ versteht es schon seit Jahren, seine Gäste stets neu zu begeistern: Alain Weissgerber vom Restaurant Taubenkobel darf ab sofort den begehrten Titel tragen. Zudem vergibt der Guide Gault&Millau Österreich erstmals die „Grüne Haube“ für gelebte Nachhaltigkeit. Die Auszeichnung geht an Jeremias Riezler von der Walserstuba in Vorarlberg.

Wenn die Zeiten schwierig werden, sind gute Nachrichten mehr denn je willkommen. Und die Art, wie Österreichs Gastronomie die Herausforderungen des Jahres 2023 bewältigt hat, ist ganz gewiss eine gute Nachricht.

Der Gault & Millau 2024 ist da!
Der aktuelle Gault Millau 2024 mit den 876 besten Genussadressen des Landes ist da!

Das Jahr 2023 mit seinen vielen Krisen war alles andere als einfach für die österreichische Genuss- Branche. Umso mehr darf es positiv stimmen, dass so viele Gastronom:innen und Köch:innen mit Engagement und Kreativität kulinarische Höchstleistungen vollbracht haben. Inflation bei Energie- und Lebensmittelpreisen, explodierende Betriebskosten, dramatischer Personalmangel – „Es war ein wahrer Tsunami an Problemen, der das Betreiben von Restaurants zu einem wirtschaftlichen Balanceakt machte. Doch die heimische Gastro-Branche hat trotzdem ihre Vitalität und Dynamik nicht verloren, im Gegenteil“, zeigt sich Herausgeber Karl Hohenlohe optimistisch. Der Guide Gault&Millau 2024 legt Zeugnis davon ab: Die 808 besten Restaurants des Landes vereinen nicht weniger als 1610 Hauben, womit die 45. Ausgabe des renommierten Gourmetführers erneut einen Hauben-Rekord aufstellt. Im Guide werden nicht nur die insgesamt 876 besten Genussadressen des Landes gelistet, er würdigt auch die herausragenden Persönlichkeiten der Branche für ihr ungebrochenes Engagement.

Fünf Hauben für Juan Amador und Andreas Döllerer
Erstmals in der Geschichte des Guide Gault&Millau Österreich wurden zwei Restaurants in die höchste Riege der 5-Hauben-Betriebe aufgenommen, die damit von sechs auf acht wachsen. „Eine noch nie dagewesene Sensation“, freuen sich Martina und Karl Hohenlohe. Zwar eint Andreas Döllerer (Restaurant Döllerer, Golling) und Juan Amador (Restaurant Amador, Wien) nun der 5-Hauben-Status, ihre kulinarische Handschrift und die dahinterstehende Philosophie könnten aber unterschiedlicher kaum sein. Während Döllerer als der „Godfather der Alpine Cuisine“ die Produkte seiner Heimat mit Glaubwürdigkeit und beachtlicher Kreativität auf das höchste kulinarische Level hebt, steht Amador als „Großmeister der feinen Nuancen“ und kompromissloser Qualitätsfanatiker für eine eigenständige Kreativküche, die er mit faszinierender Präzision einem Alchemisten gleich in Gerichte übersetzt, die nichts als begeistern.

Gault Millau: DIE KÄRNTEN ERGEBNISSE

4 Hauben
17 BIS 18,5 VON 20 PUNKTEN: PRÄGENDE KÜCHE, FÜHREND IN KREATIVITÄT, QUALITÄT UND ZUBEREITUNG
Hubert Wallner vom Gourmet Restaurant Hubert Wallner in Dellach kombiniert “ in spielerischer Leichtigkeit heimatliche Produkte und Aromen mit Mediterranem und Fernöstlichen“, loben die Tester: 4 Hauben! ©KK

Gourmet Restaurant Hubert Wallner, Dellach 18,5

Die Forelle, Weissensee 18,5

Spitzenplatz! Hannes Müller von „Die Forelle“ kann sich über 18,5 Punkte freuen! „Ein ganz besonderer Ort, den Monika Müller und ihr kongenialer Mann Hannes am Herd hier geschaffen haben!“, lobt der Gault Millau ©Helge Bauer

Restaurant Sicher, Tainach 17,5

3 hauben
15 bis 16,5 von 20 Punkten: Hoher Grad an Kochkunst, Kreativität und Qualität

Dolce Vita , Klagenfurt 16,5

Trippolt zum Bären, Bad St. Leonhard 16

Aufgewertet! Wieder drei Hauben haben Silvia und Josef Trippolt vom „Trippolt vom Bären“. “ Der Spagat von der Adria zu den Alpen ist hier Programm“, lobt man im Gault Millau ©Steiner Foto

Moritz, Grafenstein 16

Bärenwirt, Hermagor 16

Hüttenzauber: Stefan Lastin und Peter Aschbacher können sich in der Gamskogelhütte für „bodenständige Almprodukte und virtuose Umsetzung“ über 15,5 Punkte und drei Hauben freuen. ©Hannes Krainz

Gamskogelhütte by Stefan Lastin, Katschberg 15,5

La Torre, St. Veit 15,5

Das Loewenzahn, Neusach 15,5

Neusacherhof 15,5

Das Vogelhaus, Klagenfurt 15

La Terrasse, Pörtschach 15

Richard Hessl und sein Team aus dem Schloss Seefels wurden mit drei Hauben ausgezeichnet. ©Helge Bauer

Die Yacht, Velden 15

Aurea, Villach 15

2 Hauben
13 bis 14,5 von 20 Punkten: Sehr gute Küche, die mehr als das Alltägliche bietet

Liegl am Hiegl, St. Georgen /Längsee 14,5

Frierss Feines Haus, Villach 14,5

Bär & Schaf Wirtschaft, Völkermarkt 14,5

Biohotel Gralhof, Neusach 14,5

Kropf, Griffen, 14,4

Loystubn, Bad Kleinkirchheim 13,5

Burg Landskron, Landskron 13,5

Metzgerwirt, Radenthein 13,5

Seespitz, Velden am Wörthersee 13,5

Strandhotel Weisensee 13,5

Gellius, Bad Kleinkirchheim 13

Seefischer, Döbriach 13

Landhotel Lindenhof, Feld am See 13

Kochwerkstatt, Klagenfurt 13

2 Hauben gibt es für Christian Cabalier und sein Team in der Kochwerkstatt in Klagenfurt: „Die Karte wechselt mit atemberaubender Geschwindigkeit, nur die Qualität bleibt immer auf hohem Niveau“, loben die Tester ©KK

Oscar, Klagenfurt 13

Restaurant Leiten, Klagenfurt 13

Kunsthandwerk, Liebenfels 13

Stiftsschmiede, Ossiach 13

Das Moerisch, Tangern 13

Hubertushof im Garten, Velden am Wörthersee 13

1 Haube
11 bis 12,5 von 20 Punkten: Ambitionierte Küche

Gasthof zum Dorfschmied, Klein St. Paul 12,5

Neugebauer, Lölling 12,5

Der Tschebull, Egg/Faaker See 12

Seebacher, Gnesau 12

Brunnwirt Kassl, Guttaring 12

Osteria Veneta, Klagenfurt 12

Soleo, Krumpendorf 12

Das Badehaus Restaurant, Pörtschach am Wörthersee 12

Terra Sarda, Villach 12

Geschmackssache, Velden am Wörthersee 12

151er, Klagenfurt 11,5

Okto Dining, Klagenfurt 11,5

Harry’s Farm, Ledenitzen 11,5

Glantalerhof, St. Veit 11,5

Sandwirt, Maria Saal 11,5

mo.wi (im Moserhof), Seeboden 11,5

Kleinsasserhof, Spittal/Drau 11,5

Kollerwirt, Tanzenberg 11,5

Enotega by Tschudlhof, Villach 11,5

Das Enotega-Team aus Villach habe „alle Erwartungen erfüllt“ urteilt der Gault Millau und verteilt 11,5 Punkte und 1 Haube ©Martin Hofmann

Sternberg, Wernberg 11,5

Alte Point, Arriach 11

Bistro Südsee, Dellach 11

Karnerhof, Egg/Faaker See 11

Vier neue in der spitzenklasse

„Es ist beeindruckend und spannend zugleich, dass es an der Spitze so eine Dynamik gibt – und dies in so herausfordernden Zeiten“, zieht Martina Hohenlohe Resümee. Positive Entwicklungen gibt es aber nicht nur in der absoluten Spitzenklasse, es wurden auch vier Restaurants (Die Forelle am Weissensee/K, Die Weinbank in Ehrenhausen/ST, Kräuterreich by Vitus Winkler in St. Veit im Pongau/S und Rote Wand Chef’s Table in Lech am Arlberg/V) in die Top-Riege der mit 18,5 Punkten ausgezeichneten Betriebe aufgenommen. Außerdem dürfen sich 110 Restaurants über eine erstmalige Leistung freuen und 57 erfuhren eine Aufwertung zwischen einem und drei Punkten. Am meisten Punktezuwachs gab es für das La Fenice in Lech am Arlberg (von 13 auf 16 Punkte) und das Fritz & Friedrich in Obertauern (von 12 auf 15 Punkte).

Als haubenstärkstes Bundesland kann sich einmal mehr Tirol behaupten, insgesamt 14 Betriebe erreichten die herausragende Bewertung von 17 bis 19 Punkten. Auf Platz 2 rangiert Salzburg (zwölf Betriebe) und die Top 3 des Bundesländer-Rankings komplett macht Wien (zehn Restaurants).

Begnadeter Handwerker: Der Koch des Jahres 2024


Mit Alain Weissgerber (Taubenkobel, Schützen am Gebirge) zeichnet Gault&Millau eine „fixe Größe am kulinarischen Himmel des Landes, einen Fels in der gastronomischen Brandung“ aus. Seine langjährige Performance zeichnet sich durch hochstehendes Handwerk aus, bei dem die französischen Wurzeln des Elsässers stets durchschimmern und mitunter auch eine tragende Rolle einnehmen. Etwa, wenn Weissgerber, der nach der Hotelfachschule in jungen Jahren bei Dominique Le Stanc, im Bristol in Niederbronn und im Stöneck in Heidelberg kochte, im Steirereck in Wien andockte, danach zunächst die Blaue Gans und in späterer Folge den Taubenkobel übernahm, selbstbewusst alte französische Klassiker auf die Karte setzt, die man nirgendwo im Land besser serviert bekommt als beim Gault&Millau Koch des Jahres 2024.

Awards und Auszeichnungen
Wie jedes Jahr vergibt Gault&Millau auch in der Ausgabe 2024 Auszeichnungen für herausragende Leistungen in unterschiedlichen Kategorien.

Patissier des Jahre 2024s: Jan Eggers, „Zur Goldenen Birn“ im Parkhotel Graz, Graz (Steiermark)
Er zählt so prominente Namen wie Nelson Müller und Hubert Wallner zu seinen Stationen und führt eindrucksvoll vor, dass Desserts ganz neue Geschmacksdimensionen eröffnen können: Jan Eggers Kreationen spielen mit allem, was Gaumen und Zunge wahrnehmen können. Dabei geht es sowohl um Harmonien als auch um Dissonanzen, die Eggers gleichermaßen beherrscht, womit er seine Gäste immer wieder aufs Neue überrascht.

Barkeeperin des Jahres 2024: Melanie Castillo, Barfly’s und Castillo’s Eis&Bar (Wien)
Melanie Castillo hat das Erbe ihres 2010 verstorbenen Mannes Mario nicht nur auf beeindruckende Art und Weise fortgeführt, sie hat die Wiener Bar-Legende Barfly’s mit ihrer Passion für gehobene Mixologie, aber vor allem mit ihrer Persönlichkeit maßgeblich geprägt. Dem nicht genug hat die ehemalige Stewardess mit dem Castillo’s Eis&Bar ein zweites Projekt gestartet, bei dem Speiseeis und leichte Drinks sowie deren Kombination im Mittelpunkt stehen.

Service Award 2024: Eva-Maria Utassy, Geiger Alm, Altaussee (SteiLebenswerk 2024: Christian Wanek (Wien)
Er verhalf „Rudis Beisl“, das er im Jahr 2000 erwarb, zu Legendenstatus und ist dabei selbst eine geworden. Zwar hat Christian Wanek das Restaurant verkauft, unter seiner Riege aber avancierte „Rudis Beisl“ zum Olymp für traditionelle österreichische und Wiener Küche – Tafelspitz, Backhendl, Schweinsbraten und nicht zuletzt die Gansln, die eine Reservierung Monate im Voraus notwendig machten. Egal, wer hier am Tisch saß – ob Wirtschaftsboss, Promi oder einfach nur Gast –, sie alle genossen dieselbe Aufmerksamkeit aus der Küche. Und sie alle einte die Begeisterung für „Rudis Beisl“ und Christian Wanek.

Gault&Millau Ambassador 2024: Wolfgang Puck


Er ist einer der erfolgreichsten Austro-Exporte in die USA: Die Rede ist von Multigastronom Wolfgang Puck. Seit Jahrzehnten zeichnet er für die Gastronomie bei der Verleihung der Oscars verantwortlich, mit den Hollywood-Stars ist der Erfinder der Caifornia Cuisine aber seit der Eröffnung seines legendären Spago auf Du und Du. Heute zählen über 100 Restaurants mit mehr als 5.000 Mitarbeiter:innen weltweit zu seinem Gastro-Imperium. Diese filmreife Laufbahn, aber auch die Verdienste um die österreichische Kulinarik sind es, die Wolfgang Puck zum „Gault&Millau Ambassador 2024“ machen.

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Die Gault Millau Herausgeber Martina und Karl Hohenlohe ©Philipp Liparski

Die weiteren Genuss-Guides


Der Gault&Millau Restaurantguide ist nur einer aus einer ganzen Familie von nützlichen Führern für Reisende, Urlauber:innen und Genießer:innen.

Gault&Millau Hotelguide 2024
Der zuverlässige Guide durch Österreichs Tourismusregionen listet insgesamt rund 650 Hotels in 19 Kategorien. Zusammengestellt nach den Bedürfnissen der Leser:innen findet man beispielsweise Empfehlungen für Designliebhaber:innen, Städtereisen, Luxus- oder Familien-Urlaub, Wellness-Fans oder Aktive und Sportbegeisterte. Neben dem Hotel des Jahres 2024, die Auszeichnung ging an MalisGarten (siehe oben) wurden außerdem folgende Awards vergeben:

Entdeckung des Jahres 2024: Das Grafengut, Nußdorf am Attersee (Oberösterreich) Ambiente Award 2024: Winzarei, Ehrenhausen (Steiermark)
Neueröffnung des Jahres 2024: The Amauris, 1010 Wien (Wien)

Gault&Millau Hüttenguide Tirol 2024
Für diesen Guide haben die Gault&Millau-Tester:innen 170 Almen und Hütten in Tirol besucht und bewertet. Gelistet sind die Betriebe je nach Angebot, so findet sich im Guide etwa ein Best of Hütten für Gourmets ebenso wie die perfekte Familien-Hütte oder auch Top-Ausflugsziele, an denen eigene Produkte serviert werden. Als Hütte des Jahres 2024 wird die SchneetalALM in Nesselwängle ausgezeichnet.

Gault&Millau Weinguide 2024
Das Referenzwerk über die österreichische Weinszene erscheint in seiner 36. Ausgabe unter neuer Chefredaktion. Weinexpertin Daniela Dejnega und ihr kompetentes Verkostungsteam haben die Proben blind an einem neutralen Ort verkostet. Der Weinführer listet nicht nur die besten Weingüter

 Der Gault&Millau Guide 2024 Österreich, bestehend aus Restaurant-, Hotel- und Hüttenguide ist im Paket um 45,– Euro erhältlich. Der Weinguide ist separat um 14,90 Euro zu erwerben. Bestellbar auch hier:

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