
© Julian Faist
Selbst ist die Frau! Immer mehr Selbermacherinnen gestalten ihre Wohnräume mit einzigartigen DIY-Projekten individuell und budgetfreundlich. Lust auf Inspiration? Die steirische Influencerin und „Hauswerkerin“ Lisa M. verrät ihre besten Home Hacks!
In einem lichtdurchfluteten Raum des von ihr selbst revitalisierten, 200 Jahre alten Stalls, umgeben von Werkzeugen und Materialien, steht Lisa M., die steirische Hauswerkerin und Influencerin. Mit geschickten Händen und einem kreativen Geist verwandelt sie ganze Räume in einzigartige Wohnwelten. Und dabei sehen ihr via Social Media mittlerweile 272-tausend Follower:innen zu. Heute entdeckt sie einen neuen Trend – das Color Drenching – und setzt ihn mit Begeisterung um, indem sie Wände und Decken für einen optisch harmonischen Effekt in einer Wandfarbe ausmalt. Ihre Leidenschaft für DIY-Projekte ist ansteckend – aber noch mehr der Mut, Handwerkerarbeiten als Frau selbst in die Hand zu nehmen.
Meisterin der Heimwerkerkunst für Home Hacks
Die Steirerin ist nicht nur Hauswerker-Influencerin, sondern auch eine Trendsetterin, die kürzlich den STEIRERIN Award in der Kategorie „Trends & Design“ gewann. Ihre Erfolgsgeschichte begann mit der Vision, ihr Zuhause selbst zu gestalten und dabei unkonventionelle Wege zu gehen. Von runden Ecken bis hin zu selbst kreierten Spachtelmassen – Lisa hat bewiesen, dass Kreativität keine Grenzen kennt. Sie glaubt fest daran, dass jeder DIY-Projekte umsetzen kann, wenn man sich traut, Neues auszuprobieren und aus Fehlern zu lernen. „Ein erfolgreiches DIY-Projekt beginnt mit einer guten Idee, die Optik und Umsetzbarkeit vereint. Ich plane meine Projekte Schritt für Schritt, um mögliche Stolpersteine frühzeitig zu erkennen“, erklärt Lisa.

Ihr Fliesentisch-Projekt, das zum Running Gag in ihrer Community wurde, zeigt, dass auch die besten Ideen Herausforderungen mit sich bringen können. Doch Lisa lässt sich nicht entmutigen und inspiriert ihre Follower:innen, aus jedem Stück Holz oder Ziegel etwas Einzigartiges zu schaffen. Dabei liebt sie es, mit Fliesen zu arbeiten, und zeigt, dass selbst die starrsten Materialien zu organischen und schönen Möbelstücken werden können. Als gelernte Keramikerin plant sie übrigens, ihre Werke zu verkaufen und damit Wohnräume zu bereichern. Inspirationen dazu holt sie sich von Pinterest, Designer:innen wie Kelly Wearstler und Hilton Carter sowie dem YouTube-Kanal „The Local Project“.
Interieur-Tipp
Obwohl Lisa nicht unbedingt Trends folgt, begeistert sie sich für die Rückkehr von Vintage-Möbeln und Flohmarktschätzen in Wohnräumen. Lisa ermutigt Follower, ihren Wohnraum nach eigenem Gespür zu gestalten und dabei den persönlichen Touch nicht zu vergessen. „Der passende Wohntrend ist der, der einen nicht dazu animiert, irgendwas Neues zu kaufen oder alles abzureißen, was man hat, er lässt sich gut in den Bestand integrieren und fällt im besten Fall nicht einmal als Trend auf“, erklärt die Hauswerkerin. „Er muss sich gut anpassen und in jeder Gegebenheit umsetzbar sein – wie etwa Color Drenching.“

Durchdachte Beleuchtung
Auch die richtige Lichtsetzung ist ein unterschätztes Gestaltungsmerkmal. Licht schafft Atmosphäre. Daher sollte bereits bei der Hausplanung das passende Lichtkonzept geplant werden, das folgendermaßen aussehen könnte: Im Schlafzimmer werden statt eines großen Lichts in der Mitte des Raumes zwei Hängelampen links und rechts über dem Nachttisch platziert. Der Kleiderschrank wird mit drei bis vier verbauten LED-Spots in der Decke beleuchtet, die sich extra schalten lassen. In einer anderen Ecke thront ein Sessel zusammen mit einer Stehlampe. Aus einer Hauptquelle, die meist recht unkomfortabel in der Mitte des Raumes herabbaumelt, werden viele einzelne Lichtquellen, die ein interessantes Licht-und-Schatten-Spiel ergeben.

Die richtige Teppichgröße
Teppiche sind eines der wichtigsten Gestaltungskriterien im Interior-Design und werden oft vernachlässigt. Ein Teppich teilt den Raum in Zonen auf. Hast du etwa eine große Wohn-Ess-Küche, ist es a, dass dort, wo der Esstisch steht, ein Teppich liegt, der den gesamten Tisch inklusive Stühle oder Bänke abdeckt. Ist der Teppich zu klein, ist die Zone nicht richtig definiert und die Möbel wirken zu klobig. Dasselbe gilt für das Wohnzimmer: Sofa mit Couchtisch und Sesseln sollten vollflächig auf dem Teppich stehen.

Mix and Match Home Hacks
Bett, Nachttisch und Kommoden inkl. Kasten und Sessel aus derselben Möbelserie und in derselben Optik können unpersönlich und langweilig wirken. Versuche, Möbel zu finden, die unterschiedliche Materialien und Formen haben, natürlich so, dass sie sich gegenseitig ergänzen und nicht stören. Ein Stoffbett mit Leinen, flankiert von zwei Nachtkästchen aus etwas dunklerem Holz, gegenüber steht ein Kleiderschrank mit getönten Glastüren und davor ruht ein großer großgemusterter Teppich – dieses Arrangement bringt Abwechslung in die Gestaltung.

DIY-Spachtelmasse mit Sand
Mit dieser Spachtelmasse kannst du deinen Wänden und unzähligen Oberflächen eine ansprechende Lehm-Optik verleihen. Dazu nimmst du herkömmliche Wandfarbe (Dispersion) in deinem gewünschten Farbton und besorgst dir Fugensand in der Körnung 0,1 mm. Nimm ein Glas und kippe nach und nach Sand in den Farbeimer, rühre nach jedem Glas um, bis eine pastöse, stabile Spachtelmasse entsteht. Diese kannst du nun mit einer venezianischen Kelle auf der Wand aufspachteln – so bekommst du und den ultimativen Lehmputz-Effekt!

Einrichten mit echten Materialien
Um dein Zuhause noch wohnlicher zu gestalten, ist es unabdingbar, echte Materialien zu verwenden. Keine Holzoptik sondern echtes Holz. Anstelle eines Marmoroptik-Tisches, der meistens nur aus bedruckten MDF-Platten besteht, greift man lieber zu Secondhand-Vintage-Steintischen für wenig Geld. Anstatt eines laminierten Tisches in Holzoptik wird aus einem alten Vintage-Holztisch mit etwas Schleifen und Ölen schnell ein richtiger Hingucker.
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Die Autorin dieses Beitrags:

Yvonne Hölzl, Redakteurin der STEIRERIN, ist verantwortlich für die Rubrik Style und Wohnen. Neben ihrer Kreativität beim Schreiben zeigt sie auch handwerkliches Geschick, wenn sie handgemachte Strickwerke zaubert. In ihrer Freizeit ist die Naturliebhaberin mit ihrem Windhund Toto oft im Wald anzutreffen.
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