KI im Auto & Verkehr: ÖAMTC Info-Talk

Christian Wastian gibt Einblick in den Einsatz von KI in der Automobilbranche.

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Ein besonders spannender Bereich im Einsatz von KI ist die Automobilbranche. Christian Wastian, Stellvertretender technischer Leiter des ÖAMTC Kärnten, erklärt im Gespräch inwiefern die Künstliche Intelligenz autonomes Fahren ermöglicht: „Auf dem Weg zum autonomen Fahren sind fünf Stufen erforderlich. Künstliche Intelligenz kommt ab der Stufe drei zum Einsatz. Je höher die Stufe, desto wesentlicher ist der Einsatz von künstlicher Intelligenz.“ Assistiertes Fahren und teilautomatisiertes Fahren unterstützen bisher gängige Aufgaben wie Geschwindigkeitsregelung, Stop&Go oder Warnungen sowie Lenk- und Spurführungsassistenen.  Ab Stufe drei, dem hochautomatisierten Fahren, kommt schließlich KI zum Einsatz. „Hier wird der Fahrer aktiv beim Fahren entlastet. Ein Fahrzeug, welches über die Stufe 3 verfügt, kann längere Strecken beispielsweise auf Autobahnen selbstständig fahren. Der Fahrer muss jedoch in der Lage sein, innerhalb weniger Sekunden, die Kontrolle über das Fahrzeug wieder zu übernehmen, etwa bei Baustellen oder Spurwechsel.“ In Stufe 4, dem vollautomatisierten Fahren, fährt und navigiert das Auto den überwiegenden Teil der Fahrt selbständig und kann hochkomplexe Verkehrssituationen bewältigen. Kann das Fahrzeug nicht selbstständig entscheiden, muss nach erfolgter Warnung der Fahrer das Fahrzeug wieder übernehmen. Übernimmt der Fahrer die Kontrolle über das Fahrzeug nicht, bringt die KI das Fahrzeug selbstständig zum Stillstand.“ Schließlich spricht man in Stufe 5 vom autonomen Fahren: „Hier werden Fahrer, Lenkrad, Pedale und Führerschein obsolet. Das Fahrzeug meistert selbstständig alle Verkehrssituationen. Sämtliche Insassen werden in diesem Szenario zu Passagieren.“ Auch Wartungsprozesse werden Dank KI optimiert.

Infrastruktur. KI kommt außerhalb des Autos außerdem in zahlreichen Teilbereichen zum Einsatz, etwa beim Verkehrsmanagement durch die Analyse von Echtzeitdaten, bei der Optimierung von Fahrplänen des öffentlichen Nachverkehrs, bei der Überwachung von Verkehrsverstößen oder bei der Infrastrukturwartung. Zu Letzterer forschen außerdem Drohnenspezialisten am Institut für intelligente Systemtechnologien an der Alpen Adria Universität Klagenfurt.

Pro & Contra: Christian Wastian zu den Vor- und Nachteilen des KI Einsatzes 

Vorteile:

Verbesserte Sicherheit: KI kann dazu beitragen, die Verkehrssicherheit zu erhöhen, indem sie dabei hilft Gefahrensituationen und menschliche Fehler frühzeitig zu erkennen.

Effizientere Verkehrsführung: Verkehrsflüsse in Städten können durch KI-basierte Technologien optimiert werden, ebenso wie die Reduktion von Stau, die Verkürzung der Reisezeit oder die Senkung des Treibstoffverbrauches.

Innovative Mobilitätslösungen: KI-basierte Technologien ermöglichen neue Formen der Mobilität (Carsharing, autonomes Fahren etc.)

Nachteile:

Abhängigkeit: Eine zu starke Abhängigkeit von KI-gestützten Systemen kann dazu führen, dass Menschen ihre Fähigkeiten zum Fahren und zur Navigation verlieren. 

Ethik und Haftung: Die Entwicklung von autonomen Fahrzeugen wirft komplexe ethische Fragen auf, insbesondere in Bezug auf Entscheidungen, die von KI-Systemen in potenziell lebensbedrohlichen Situationen getroffen werden müssen. Darüber hinaus bleibt die Frage nach der Haftung im Falle von Unfällen mit autonomen Fahrzeugen ungeklärt.

Datenschutz und Sicherheit: Der Einsatz von KI kann Datenschutz- und Sicherheitsbedenken aufwerfen (zB. Fahrzeugposition, Fahrerverhalten und persönliche Präferenzen )

Der ÖAMTC setzt sich dafür ein, dass die Konsumenten die Kontrolle und den freien Zugang zu den Daten aus ihrem Fahrzeug behalten. Nur so kann beispielsweise eine rasche und unkomplizierte Pannenhilfe oder eine Reparatur bei einer freien Werkstatt gewährleistet werden. Dazu kann aktuell eine Unterschriftenaktion des ÖAMTC unterstützt werden, die sich direkt an EU-Kommissions-Präsidentin Ursula von der Leyen wendet. Das Ziel: Endlich eine EU-konforme, konsumentenfreundliche Regelung zu „Daten aus dem Auto“. Unterstützen können Sie den Brief an Brüssel HIER.

Christian Wastian ©öamtc

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