Gaston Glock ist verstorben
Der Rüstungsunternehmer verstarb im Alter von 94 Jahren
Download von www.picturedesk.com APA-FOTO: GERT EGGENBERGER
Der österreichische Rüstungsunternehmer Gaston Glock ist tot. Der gebürtige Wiener starb am Mittwoch im Alter von 94 Jahren, das teilte die Pressestelle von Glock mit. Bekannt wurde Glock durch seine Waffenfirma, die er im Jahr 1963 im niederösterreichischen Deutsch-Wagram gründete – und insbesondere durch die Glock-Pistole.
Der gelernte Kunststofftechniker schuf mit seiner Glock-Pistole eine Waffe, die nicht nur deutlich leichter und einfacher als die damals bekannten Modelle war, sondern auch erheblich günstiger und zuverlässiger.
Spezialeinheiten in aller Welt machten die „Glock“ weltberühmt, selbst die deutsche GSG 9 vertraut – trotz des Hauslieferanten Heckler & Koch – am Gürtel auf ein Fabrikat aus dem niederösterreichischen Deutsch-Wagram. Glock selbst konnte mit dieser Berühmtheit persönlich wenig anfangen, er galt als sehr medienscheu, und auch die Society-Gesellschaft war nicht seines.
Ganz konnte er dem Boulevard aber nicht entfliehen, sein millionenschwerer Rosenkrieg gegen seine Ex-Frau sorgte für Rauschen im Blätterwald. Glock hat zwei Söhne und eine Tochter, der Ehestreit hatte zuletzt auch das Verhältnis zu diesen getrübt.
Für Unternehmen „vorausschauend Sorge getragen“
Für die Weiterführung und Stabilität des Unternehmens habe Glock „vorausschauend Sorge getragen“, schrieb das Unternehmen weiter. „Das Lebenswerk von Ing. Gaston Glock wird auch künftig in seinem Sinne weitergeführt.“ Für weitere Rückfragen stehe man nicht zur Verfügung. Unklar ist etwa, welche Rolle Glock für seine Kinder und seine zweite Ehefrau in Unternehmen und Privatstiftung vorsah. Mit seiner zweiten Frau, Kathrin Glock, lebte der Milliardär in einer Villa am Wörthersee.
Im vergangenen Jahr hat der Pistolenproduzent Glock knapp 830 Mio. Euro umgesetzt und etwas über 146 Mio. Euro Gewinn erwirtschaftet. Das Unternehmen beschäftigt rund 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und beliefert neben dem österreichischen Bundesheer unter anderem auch die Armeen von Frankreich und Großbritannien. In den USA sind Pistolen von Glock die am häufigsten an Privatpersonen verkauften Pistolen.
Gaston Glock: Vom Kunststofftechniker zum Waffenproduzenten
Glock ist Jahrgang 1929, er war ursprünglich Kunststofftechniker, bis er 1963 im niederösterreichischen Deutsch-Wagram eine Waffenproduktion gründete. Mittlerweile gibt es weltweit Niederlassungen, unter anderem ein Werk in den USA. Medienberichten zufolge sollen bis zu 80 Prozent der US-Polizistinnen und -Polizisten auf die Pistolen von Glock vertrauen. Dabei blies diesem am Anfang in den USA ein scharfer Wind der etablierten Waffenproduzenten entgegen, die dem unliebsamen Konkurrenten vorwarfen, „Plastikpistolen“ zu produzieren, die Terroristen vorbei an Metalldetektoren unbemerkt in Flugzeuge mitnehmen könnten.
1999 überlebte Glock knapp einen Mordanschlag, dem mit einem Hammer bewaffneten Angreifer fehlten danach ein paar Zähne. „You don’t mess with Gaston Glock“, schrieb das renommierte US-Wirtschaftsmagazin „Forbes“ damals über diesen.
Der Kärntner MONAT ist im Gedanken bei der Familie und spricht seine aufrichtige Anteilnahme aus.
Quelle: orf.at
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