"Melange à trois" mit Missy May, Marjan Shaki und Linda Hold.

„Melange à trois“: Missy May, Marjan Shaki und Linda Hold über ihren neuen Podacst

Mit ihrem neuen Podcast wollen die drei Freundinnen mehr Realität ins Leben bringen.

8 Min.

© Manfred Baumann

Was als WhatsApp-Gruppe unter Freundinnen begann, hat jetzt als Podcast einen Namen: Mit „Melange à trois“ wollen Missy May, Marjan Shaki und Linda Hold wieder mehr Realität ins Leben bringen. Wir haben die drei Freundinnen auf einen Kaffee getroffen.

„Melange à trois“: Drei Musicalstars & Ein Podcast

Sie wollen bewegen, zum Nachdenken anregen und Verbundenheit schaffen. In ihrem gemeinsamen Podcast „Melange à trois“ sprechen die drei Musicalstars ganz offen über ihr Leben als Freundinnen, erfolgreiche Frauen, Partnerinnen und Mütter – ungeschnitten und unzensiert.

Was ist eure Kennenlern-Story?

Missy: Ganz unterschiedlich. Linda kenne ich, seit ich 10 bin. Wir haben die Kindermusical-Ausbildung gemeinsam gemacht. Marjan habe ich Jahre später über ihren Mann Lukas kennengelernt, den ich wiederum mit 15 bei meinem ersten Casting kennengelernt habe.
Marjan: Missy hat mir einige Male den Arsch gerettet, weil ich am laufenden Band schwanger war und Konzerte absagen musste. Das war 2009, als wir uns so richtig kennengelernt haben. Quatsch, 2005. Keine Ahnung, es ist jedenfalls lange, lange her! (lacht)
Linda: Marjan und ich kannten uns immer so ein bisschen, aber nie wirklich und irgendwann standen wir bei einer Premiere nebeneinander und sie hat ihre Tasche vor ihren Bauch gehalten – ich war damals schon ein bisschen weiter in meiner Schwangerschaft und hatte einen Riesenbauch. Dann hat sie irgendwann zu mir gesagt, bist du auch schwanger? Und ich so: Obviously, ja! (lacht) Dann sind wir zusammen ins Yoga gegangen und haben uns immer wieder ausgetauscht. Unsere ersten Kinder sind knapp hintereinander geboren und dadurch ist der Kontakt zwischen uns dann sehr intensiv geworden!
Marjan: Interessanterweise habe ich jetzt festgestellt, wir kennen uns lange und gut, aber durch den Podcast lernen wir uns noch besser kennen, weil wir einfach binnen kürzester Zeit so viele Themen besprechen, die man normalerweise nicht alle unterbringen kann in dieser kurzen Zeit. Also was ich da jetzt in den letzten Wochen über euch erfahren habe … (lacht)
Linda: … und wir sind noch immer befreundet! (lacht)

Wir kennen uns lange und gut, aber durch den Podcast lernen wir uns noch besser kennen!

Marjan Shaki

Wie ist die Idee, einen gemeinsamen Podcast zu machen, entstanden?

Missy: Die Sprachnachrichten in unserer WhatsApp-Gruppe sind einfach immer länger geworden – manchmal sogar 20 Mintuen lang. (lacht) Wir haben gemeinsam acht Kinder, sich da irgendwann wirklich face-to-face bei einem Kaffee zu treffen, ist fast unmöglich, weil entweder ein Kind krank ist oder wir krank sind, oder irgendetwas Berufliches ist.
Marjan: … das war eigentlich mein Hilferuf! (lacht)
Linda: Wir dachten uns, es wäre doch voll lustig, wenn wir einfach einen Podcast machen!
Missy: … aus den vielen tollen Sachen, über die wir auch auf WhatsApp immer per Sprachnachricht gesprochen haben, und es wäre doch toll, wenn wir das mit anderen Menschen teilen könnten!
Linda: Und so haben wir außerdem endlich ein fixes Date, wo wir uns sehen! (lacht)

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Und wer kümmert sich um was?

Marjan: Wir machen im Prinzip alles selbst, aber haben auch die wunderbare Anna Pintsuk an unserer Seite – eine junge motivierte Social-Media-Expertin, die alles für uns in Form bringt. Linda ist außerdem die Frau der Regler …
Linda: … und du die Frau der Texte! Ohne, dass wir es besprochen haben, hat es sich irgendwie klar aufgeteilt. Ich mache das Technische, Marjan die Texte und Missy macht sehr viel Öffentlichkeitsarbeit – und so funktioniert das alles ganz gut!

Was zeichnet euren Podcast „Melange à trois“ aus?

Missy: Das Besondere an unserem Podcast ist, dass wir immer sehr unvorbereitet reingehen – was wir ja lieben! Wir haben drei große Gefäße vor uns, wo Adjektive und Themen drinnen sind, und wir ziehen diese dann immer live. Wir wissen also vorher nicht, worüber wir sprechen werden. Manchmal passen die Sachen gut zusammen und manchmal einfach gar nicht! (lacht)

Was macht eure Freundschaft so besonders?

Linda: Ehrlichkeit! Erst gestern hatten wir wieder eine Situation – nicht im Podcast, sondern in unserer WhatsApp-Gruppe – wo eine von uns der anderen durch die Blume, liebevoll und dann doch sehr direkt, einen Hint gegeben hat. Und kurz darauf – also ich hab‘s gesagt (lacht) – habe ich mich dann sofort entschuldigt und gesagt: ‚Ich hoffe, dass du das jetzt nicht böse nimmst!‘. Marjan meinte dann aber, wir können einander Kritik geben, denn wir drei wissen, dass egal welche Kritik kommt, die immer von Herzen kommt und das Gute meint. Das schätze ich wahnsinnig an uns allen!

Ist der Podcast eine Auszeit, die ihr für euch selbst geschaffen habt?

Missy: JA! Punkt. (lacht) Es ist einfach wirklich schön für uns, uns zu treffen und über verschiedene Themen zu plaudern. Und ja, es ist auch ein bisschen ein Ausstieg aus dem Alltag. Ich finde, dass sich viel mehr Menschen so eine Auszeit gönnen sollten. Das Handy einfach mal auf die Seite legen und wieder Gespräche führen, face-to-face! Und auch nicht immer über dieselben Themen zu reden. Wir versuchen zum Beispiel auch über Themen zu sprechen, mit denen wir überhaupt nicht gerechnet haben. Das ist wirklich erfrischend!
Linda: … und bereichernd! Wenn jemand eine andere Meinung hat, finde ich das total inspirierend – wenn es auf einem Boden der Kritikfähigkeit passiert. Mit dem Podcast wollen wir außerdem einen Raum schaffen, wo man wieder direkt miteinander redet.

Ihr sprecht offen und ungeschnitten über Tabuthemen. Warum sind Themen wie Sexualität, Fehlgeburten, etc. teilweise eigentlich immer noch tabu?

Marjan: Ich denke, es ist ganz viel Scham und wir glauben, alles betrifft nur mich! Wir wollen nach außen ein gutes Bild von uns zeichnen und da will man dann natürlich oft nicht zugeben und zeigen, dass es einem nicht gut geht. Sei es, weil man eine Fehlgeburt hatte oder einen das Thema Sexualität in langjährigen Partnerschaften gerade beschäftigt. Dabei geht es und doch allen ganz ähnlich!
Linda: Diese perfekte heile Welt, das ist das, was uns die ganze Zeit durch Social Media und die Medien suggeriert wird. Dein Kühlschrank muss so und so aussehen, und auch dein Kleiderschrank, und warum hast du da Falten und dein Busen hängt zu den Knien. Dabei ist das doch einfach normal! Uns ist es deshalb so wichtig, dieses Stückchen Normalität wieder zu integrieren – vor allem in einer Welt, in der alles so perfekt aussehen muss. Und darum schneiden wir den Podcast nicht, weil wir diese Wahrheiten direkt zeigen wollen.
Marjan: Wir müssen wieder mehr ins Leben und ins Fühlen kommen …
Missy: … und in die Realität! Vielleicht schaffen wir es auch, dass die Zuhörerinnen und Zuhörer einfach das Gefühl haben, sie können mitreden mit uns und sie gehen aus dieser Podcast-Folge raus, mit einem schönen Gefühl der Normalität.

Wir sollten unser Handy viel öfter mal auf die Seite legen und wieder echte Gespräche führen!

Missy May


In eurer ersten Folge witzelt ihr, dass warmer Kaffee Luxus ist – was ist noch Luxus für euch?

Missy: Ich habe mir tatsächlich vor ein paar Tagen die Frage gestellt, was bedeutet Luxus für mich. Ich bin überhaupt kein Luxusmensch, ich bin niemand, der in Luxushotels fährt oder der viel Geld für Gewand, Schuhe oder was auch immer ausgibt. Für mich ist Luxus, Zeit mit meiner Familie oder meinen Freundinnen zu verbringen und auch mal einen Tag zu sagen, ich mache heute nichts! Und sich das aber auch zu erlauben. Am Ende des Tages muss man auch auf sich selber schauen – vor allem als Mama! Das ist ganz wichtig und tatsächlich ist auch ein warmer Kaffee Luxus! (lacht)
Linda: Für mich ist Luxus Gesundheit. Das sagt sich immer so schnell, aber je älter man wird, desto mehr versteht man, wie wichtig das wirklich ist. Wenn man krank ist, und das muss jetzt nichts Schlimmes sein, bringt das dieses Rad, in dem wir uns befinden, so unfassbar aus dem Gleichgewicht. Es erfordert noch mehr Kraft und Spontanität, als man ohnehin schon braucht. In den letzten Jahren habe ich immer mehr gemerkt, dass es wirklich Luxus ist, wenn alle rund um mich – inklusive mir – gesund sind!
Marjan: Da schließe ich mich eigentlich nur an. Ich mag auch keine Luxusgüter. Ich habe das Gefühl, ich führe ein totales Luxusleben. Für mich ist es manchmal schon Luxus, alleine aufs Häusl zu gehen! (lacht) … aber mit meinen vier wunderbaren Kindern und meinem Mann an der Seite, das ist ein Luxusleben!

Es ist so wichtig, in der vermeintlich perfekten Social-Media-Welt wieder mehr Normalität zu integrieren!

Linda Hold


Wo seht ihr euch und „Melange à trois“ in fünf Jahren?

Marjan: Im besten Falle sitzen wir immer noch da und quatschen genauso. Und im schlechtesten Fall auch! (lacht) Und wenn sich der Kreis erweitert, wäre das natürlich wunderschön, aber nicht, weil es dabei um Erfolg geht. Der Erfolg wäre tatsächlich, dass sich einfach viele angesprochen fühlen. Und genau darum geht es.: Einfach wieder eine Gemeinschaft zu spüren!
Missy: Also fünf Jahre finde ich so kurz, ich bekomme da schon Stress! Ich denke eher an 15 Jahre – vielleicht haben wir dann tatsächlich ein kleines Kaffeehaus, mit geführten Gesprächen, wo die Menschen wieder zusammenkommen, wo das Handy in einen Tresor gelegt wird und die Leute wieder miteinander sprechen müssen.
Marjan: Weniger Einsamkeit, mehr Gemeinschaft. Das wäre schön!
Linda: … und ich hätte gerne noch einen Blumenladen dazu! Ein Kaffeehaus mit Blumenladen.
Missy: Ja so machen wir das! 15 Jahre, das geht sich aus. (lacht)
Linda: … wir wollen einfach, dass es einen Raum gibt, um wieder miteinander zu sprechen, das wäre das Schönste!

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