Kraftplatz de luxe

Die große MONAT-Reportage im Schloss und Gut Hallegg in Klagenfurt.

6 Min.

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Ein prächtiges Schloss, viel Natur und gute Vibes: Zu Besuch bei der Familie Helmigk am Schloss und Gut Hallegg, wo es viel zu sehen und zu erleben gibt.

Das Anwesen gehört unserer Familie. Wir arbeiten alle daran, es zu erhalten.

Joachim Helmigk
NATURIDYLLE. Das Schloss Gut Hallegg ist Herzstück des rund 240 Hektar großen Anwesens, zu dem auch die zwölf Hallegger Teiche gehören © beigestellt

Eines der größten Schlösser in Kärnten

Ein Nachmittag im Schloss und am Gut Hallegg vergeht wie im Flug. Und das liegt nicht nur an der Besitzerfamilie Helmigk, die den Kärntner MONAT herzlich empfängt. Es ist auch den Dimensionen geschuldet. Denn das Schloss ist eines der größten in Kärnten und das gesamte Anwesen mit dem Gut, den zwölf Hallegger Teichen, Eigenjagd, Forst- und Landwirtschaft ist mit seinen rund 210 Hektar mehr als weitläufig.

„Das Schloss und Gut Hallegg gehört unserer Familie gemeinsam. Die Aufgabenteilung ist, dass mein Neffe Georg das Gut überhat. Ich bin für das Schloss, die Landwirtschaft, Forstwirtschaft und die Teiche zuständig“, erklärt uns Joachim Helmigk (74), der mit seiner Frau einen Trakt im Schloss bewohnt und der früher auch als Pilot und heute noch als Gutachter weltweit unterwegs ist. Georg Helmigk (46) wohnt mit seiner Frau und den Kindern am Gut. Sein Vater Hans Heiner Helmigk lebt in einem Haus im Schlosspark.

Der Innenhof mit Arkadengängen im Schloss Hallegg in Klagenfurt-Wölfnitz © Herbert Wieser/wunderkastl.at

Der Hallegger Blick

Schon am Beginn des Schlossrundgangs erwartet uns ein Highlight. Der Blick öffnet sich vom unteren in den oberen Hof, der über zwei Stockwerke hinweg von mit Renaissancebögen geschmückten Arkadengängen flankiert ist. Ein wunderschöner Anblick, obwohl bei unserem Besuch noch nicht einmal die Rosen und Hortensien blühen, wie Joachim Helmigk anmerkt. Er erzählt: „Das ist die berühmteste Perspektive im Schloss Hallegg. Dieser Blick ist der Hallegger Blick. In den vergangenen Jahrhunderten sind oft Bilder davon gemalt worden – die Letzte, die das gemacht hat, war 1868 die Sophie Moro. Das Originalbild hängt oben im Schloss.“

Nach und nach führt uns der Schlossherr durch die Stockwerke des perfekt in Schuss gehaltenen, denkmalgeschützten Gebäudes – samt Ess- und Festsälen sowie Salons. Über den Rittersaal im ersten Stock erzählt Helmigk: „1576 haben Graf Viktor Welzer und seine Frau Gräfin Elisabeth Welzer, eine geborene Khevenhüller, das Schloss durch diesen Stock samt Rittersaal erweitert. Dieser dient heute auch als Veranstaltungssaal, in dem zum Beispiel standesamtliche Trauungen stattfinden.“

Der Rittersaal im Schloss Hallegg © Herbert Wieser/wunderkastl.at

AUsgebucht

Dass es sich im Schloss Hallegg nicht nur piekfein wohnen, sondern auch feiern lässt, das glauben wir Joachim Helmigk sofort: „Wir vermieten das Schloss für Veranstaltungen von 30 bis 200 Personen. Beim größten Fest, das wir hatten, waren 600 Leute. Da hat Hannes Jagerhofer das ganze Schloss gemietet für ein Schlussevent vom Beachvolleyball. Da hatte man keinen Platz mehr“, lacht Joachim Helmigk. Ein großer Teil des Schlosses ist also für Veranstaltungen wie Hochzeiten, Firmenfeiern und Fortbildungen geöffnet. Die Buchungslage ist für 2023 und 2024 ausgezeichnet: „2023 sind wir schon komplett ausgebucht und auch 2024 bringen wir nichts mehr unter“, bremst der Schlossherr ein.

Selbst dem Kellergewölbe im Schloss Hallegg ist Leben eingehaucht: Hier hat sich Waldpädagogin Uschi Meixner mit dem „WaldWerk“, einer Waldschule und Naturwerkstatt, eingemietet. Tipp: Da gibt’s auch Ferienbetreuung für Kids mit und in der Natur.

CHIC. Im Grünen Salon finden sich Gemälde von Vorfahren und Menschen, die das Schloss geprägt haben © Herbert Wieser/wunderkastl.at

Viel los am Gut Hallegg

Die Geschichte des Anwesens reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Ab dem 20. Jahrhundert ist sie eng mit der Familie Helmigk verflochten. 1908 kam das Gut erstmals in Familienbesitz. „Mein Ururgroßvater Franz Landschützer hat es gekauft. Er hat ein Trabgestüt betrieben. Mit dem Hengst ‚Pardon‘ hat er 1927 ein Weltmeisterpferd gezüchtet“, erzählt uns Georg Helmigk, während wir am Gut, in der Nähe der 400 Jahre alten Linde sitzen. Und auch heute noch werden wir vom einen oder anderen Pferd beobachtet: „Die Familie Quell hat den Reitstall gepachtet, betreibt die Reitschule und hat 50 Pferde als Einsteller“, so Helmigk.

Dazu fahren rund 60 Eltern fast täglich am Gut Hallegg ein und aus: „Wir haben eine Krabbelstube, einen Kindergarten und eine Montessorischule bis zur Oberstufe hier.“ In anderen Gebäuden sind Mieter eingezogen: „Wir haben viel saniert. Es ist ein permanentes Machen und Tun. Es hat sich alles gut entwickelt. Die Leute haben sich gefunden, die herwollen“, freut er sich. Der neueste Coup sind die Hallegger Schloss Alpakas: „Alpakas sind faszinierende Tiere. Ihr Vlies punktet mit vielen positiven Eigenschaften, ist dreimal so warm wie Wolle und auch für Allergiker super verträglich. Am Gut bieten wir Wald-Spaziergänge mit den Alpakas an – diese sind quer durch alle Altersgruppen beliebt.“ Infos & Terminbuchungen gibts auf www.schlossalpakas.at

Was Georg Helmigk besonders wichtig ist: „Dass man die Werte, das Schloss, das Gut, erhält. In der heutigen Zeit ist das schwer genug. Dafür arbeiten alle in der Familie.“

Biologisches Gedankengut und Naturverbundenheit sind uns wichtig.

Georg Helmigk
SO SÜSS! Seit einem Jahr findet man am Gut Hallegg auch Alpakas. Mit viel Liebe wurde die Werkstatt zu einem Alpaka-Hofladen ausgebaut © Herbert Wieser/wunderkastl.at

Das Hauptgeschäft

Dass das Hauptgeschäft der Familie Helmigk ein anderes ist, ist bekannt: „Unser Familienbtrieb, der Rundblick Lesezirkel, war die Idee meines Großvaters. Er hat uns das alles ermöglicht – und zwar auch das Schloss und das Gut, die zwischenzeitlich nicht im Familienbesitz waren, zurückzukaufen. Das muss man würdigen und deshalb werde ich den Betrieb so gut ich kann und so lange es geht weiterführen“, so Georg Helmigk, der seit 2007 in dritter Generation die Geschicke des Unternehmens leitet. Sein Blick ist also neben der Gutsverwaltung bereits auf das 75-jährige Firmenjubiläum des Rundblick Lesezirkels 2025 gerichtet.

Tipp!

Im Rahmen der MONAT-Reihe „Die schönsten Burgen und Schlösser in Kärnten“ haben wir auch das Schloss und Gut Hallegg besucht.

Ein Video dieser Schloss-Reportage mit Redakteurin Melanie Lipic-Tscheppe, Fotograf Herbert Wieser und Social Media-Profi Bibi Moser finden Sie auch auf unserer Instagram-Seite: @kaerntnermonat

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