Foto: beigestellt
Vor allem, aber nicht nur in traditionsreichen Unternehmen herrschen seit längerer Zeit dieselben festen Strukturen und Abläufe. Eine gewisse Struktur und Organisation ist selbstverständlich zwingend erforderlich, um den Erfolg der Firma sicherzustellen. Nicht immer sind die vorhandenen Abläufe aber noch zeitgemäß: Häufig ist es im eigenen Interesse längst überfällig, sich auf neue Denk- und Verhaltensmuster im Unternehmen einzulassen. Aber wie können bewährte Routinen am Arbeitsplatz dauerhaft durch neue Strukturen ersetzt werden?
Gewohnheiten und Abläufe lassen sich nicht von heute auf morgen ändern
Der bekannte Spruch „der Mensch ist ein Gewohnheitstier“ kommt nicht von ungefähr: Tatsächlich neigen Menschen dazu, Routinen zu kreieren und sich altbewährten Praxen und Verhaltensmustern hinzugeben. Diese verleihen ein Gefühl von Vorhersehbarkeit, Kontrolle und Sicherheit. Es liegt also durchaus in unserer Natur, uns darauf zu verlassen, was wir kennen und schon seit längerer Zeit ausüben. Im Unternehmen kann dies aber einen deutlichen Nachteil darstellen. Viele Berufsbereiche, aber auch die Unternehmensstrukturen unterliegen starken Veränderungen, was dazu führt, dass die altbekannten Abläufe und Verhaltensmuster nicht mehr zeitgemäß sind. Experten etwa von IPIC Austria „Der Marktführer für Prozessoptimierung und REFA Methoden“ wissen längst: Unternehmen sind nur dann auf Dauer konkurrenzfähig, wenn sie eingefahrene Strukturen durchbrechen und diese durch neue Ansätze ersetzen. Das betrifft sowohl den wirtschaftlichen als auch den rein finanziellen Erfolg. Auch wenn mittlerweile viele neue Denkansätze zur Verfügung stehen: Eine Veränderung von Gewohnheiten geschieht nicht über Nacht. Die Hirnforschung zeigt, dass es zwischen 21 und 60 Tage dauern kann, bis eine alte Routine durch neue Handlungsweisen ersetzt werden kann. So lange dauert es, bis sich die neuen Ansätze im Gehirn verankern und sich nicht mehr ungewohnt, sondern natürlich anführen. Besonders älteren Menschen, die ihre Routinen und Strukturen schon lange beibehalten haben, fällt der Umstieg häufig zunächst schwer.
Das können Führungskräfte tun, um neue Strukturen zu schaffen
Um die Routine im eigenen Unternehmen verändern, ist es zunächst einmal wichtig, dass Führungskräfte die Belegschaft auf die Notwendigkeit einer Veränderung hinzuweisen. Dabei sollte betont werden, dass ein Umdenken nicht aufgrund eines Fehlverhaltens oder einer mangelnden Qualität erfolgen soll: Mitarbeiter sind wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge aufnahmefähiger, wenn erst einmal das positive Verhalten betont wird, bevor alte und überholte Strukturen zur Sprache kommen. Die Angestellten müssen verstehen, warum es erforderlich ist, bestimmte Dinge zu verändern. Je konkreter die zukünftigen Abläufe an dieser Stelle dargestellt werden, umso leichter fällt es, diese positiv zu besetzen und sich daran zu gewöhnen. Experten empfehlen, Verhaltensweisen, die den neuen Regelungen entsprechen, zu belohnen. Dabei kann es sich etwa um Geld oder einen anderen Vorteil handeln, der den Mitarbeitern attraktiv erscheint. In jedem Fall sollte die Meinung der Belegschaft in die Planung der neuen Strukturen mit einbezogen werden. Führungskräfte können beispielsweise fragen, welche Verbesserungen die Mitarbeiter selbst sich wünschen und mit welchen Mitteln diese zu erreichen wären. Es ist zu erwarten, dass sich Veränderungen nicht binnen kürzester Zeit vollständig umsetzen lassen. Verfallen Angestellte in alte Verhaltensmuster, sollte dies angemerkt und die neue gewünschte Routine wiederholt und bestärkt werden. Mit der Zeit werden die neuen Strukturen dann zur Gewohnheit und können zu mehr Zufriedenheit am Arbeitsplatz ebenso wie zu mehr Erfolg des Unternehmens führen.
Weitere Artikel zu diesem Thema
Abo